Was war das nur für ein Ende in Aachen? In der Nachspielzeit erzielte der Wuppertaler SV erst das 1:1-Remis und ließ wenige Sekunden später den 2:1-Siegtreffer durch Lion Schweers folgen.
Die rund 1300 Wuppertaler unter den 27.300 Fans auf dem Aachener Tivoli waren dementsprechend begeistert. Auch Tage danach bekommt Sportchef Gaetano Manno noch Gänsehaut, wenn er auf den Saisonauftakt 2023/2024 am 28. Juli in Aachen zurückblickt. "Das sind so Sachen, die kann man gar nicht schildern. Das sind einmalige Dinge im Leben - Emotionen pur", betont Manno.
Er sagt weiter: "Ich saß auf der Bank und hoffte natürlich auf den Ausgleichstreffer. Ein Tor ist schließlich immer möglich. Dass wir das Ding aber komplett zu unseren Gunsten drehen, daran habe ich auch nicht mehr geglaubt. Umso schöner, dass wir mit diesem wahnsinnigen Dreier gestartet sind. Wir haben uns alle riesig gefreut. Die ganze Bank ist wild aufgesprungen und hat mitgefiebert. So muss das sein. Jeder Kaderspieler wird in dieser Saison wichtig sein. Diese Gemeinschaft, das ist genau der Weg, den wir gehen wollen."
In Aachen setzte WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan Topspieler wie Charlison Benschop, Kevin Rodrigues Pires, Hüseyin Bulut oder auch Rückkehrer Semir Saric auf die Bank. Schließlich hat der Coach, bis auf die verletzten Durim Berisha, Philipp Hanke und Tobias Peitz, die Qual der Wahl.
"Wir waren mit den Einwechselungen zufrieden. Alle haben Gas gegeben. Pires und Benschop haben super gespielt, Saric und Bulut haben Dampf über die Flügel gemacht. Wir wollten den Kader klein, aber dafür qualitativ hochwertig zusammenstellen. Das haben wir geschafft. Jetzt gilt es das, was wir in Aachen auf den Rasen gebracht haben, Woche für Woche zu wiederholen und zu bestätigen. Dann werden wir belohnt", erzählt Manno.
Die nächste Aufgabe heißt: Borussia Mönchengladbach II. Die U23-Mannschaft des Bundesligisten kommt am Samstag (5. August, 14 Uhr) nach Velbert. Hier trägt der WSV seine Spiele bis mindestens Ende Oktober aus. 2800 Zuschauer fasst die Arena des Wuppertaler Liga-Konkurrenten SSVg.
Manno: "Wir gehen das Spiel mit viel Demut an. Gladbach hat gegen Düren zwar verloren, aber auch sehr dominant gespielt. Sie haben mit Schroers, Korb, Lieder oder Kader super Jungs in ihren Reihen. Aber, klar: Wir haben ein Heimspiel und wollen dieses gewinnen. Ich hoffe, dass wir die Bude vollkriegen. Schließlich haben wir eine leichte Euphorie entfacht. Das spüren wir. Mit unseren Fans im Rücken peilen wir den zweiten Dreier an."
Dogan steht der gleiche Kader wie gegen Aachen zur Verfügung. Einziges Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Kevin Hagemann (Mittelfußprellung). Manno: "Hagemann ist sehr wichtig für die Mannschaft. Aber wie schon betont: Wir haben einen tollen Kader beisammen, in dem wir Ausfälle kompensieren können."